Der Kneipp Verein St. Wendel e.V. hatte zur Sommersonnenwende – dem längsten Tag des Jahres eingeladen …bei einem traumhaften Wetter und vielen Höhepunkten mehr … Elf Teilnehmer* hatten sich gemeldet – eine tolle gemeinschaftliche Veranstaltung war das Ergebnis…

Ich hatte eine gewisse Vorstellung davon, was Rituale, Mythen betraf, früher zelebrierten die Kelten dies und in den skandinavischen Ländern ist dies immer noch ein Festtag …
Die Sonne entfaltet zu dieser Zeit ihre größte Kraft. Wir fühlen uns angeregt, vitalisiert und voller Energie…
in unseren Gegenden scheint dieses Brauchtum leider vergessen zu werden…
Nun aber zu dem ereignisreichen Tag …
Gestartet wurde in den neuen Räumlichkeiten der Geschäftsstelle des Kneipp Vereins. Ein imposanter Innenhof in malerischem Flair. Eine mamutartiger Walnussbaum (ca. 60 Jahre alt) mit drunterliegender „Bühne“, ein kleiner Teich, beeindruckende Felswände … Pflanzen und Kräuterbeete – für die Verweildauer ein kleiner Lounge Bereich …
Maria Samstag die 1. Vorsitzende begrüßte die Teilnehmer und erzählte ein wenig über den geplanten Tagesverlauf …
Die Autos wurden bestiegen und zum Ziel der Kräuterwanderung (- Sammlung) – der Panoramaweg in St. Wendel gesteuert.
Vor uns lagen grosse Felder und eine Pracht von Blumen, Pflanzen und Kräutern. Für jeden einzelnen war jetzt das „Kopfkino“ – welches Arrangement, welche farblichen Nuancen benötige ich.
Das Johanniskraut, die Malve, der Spitzwegerich, der Echte Baldrian, der Rosmarin, der Holunder und unzähliges mehr. Bevor dies gepflückt wurde, erklärte Maria die Wirkungen und der KneippReporter nahm die App zu Hilfe, um ein wenig lyrische Elementen einfließen zu lassen. Schöne Gedichte die zu den Pflanzen aus Sicht der Dichter schön passend sein sollten.
Jede Teilnehmerin nahm ihr Sträußchen und freute sich nicht nur über die Farben, sondern auch die Gerüche der Pflanzen.

…Für die alten Germanen symbolisierte Johanniskraut mit seinen goldgelben Blüten die Sonne. Die Kelten verbrannten Johanniskraut zur Sommersonnenwende, um böse Geister abzuwehren…
Nach einigen Stunden wieder im Innenhof angekommen wurden die Kräuter und Pflanzen ausgebreitet und sortiert …
Dieses Bild glich einem Marktstand auf dem Wochenmarkt mit dem Unterschied der Vielfalt!
Die Rohlinge waren bereits bereitgestellt oder mit einer Schlingpflanze selbst getüftelt.
Jetzt noch die „Rosenschere“ gezuckt und ran ans Werk…
Die richtige Länge, die passenden Farben der Bindefaden oder -draht die Phantasie und schon sind die Kräuterkränze ( zu mindest in der Beschreibung) fertig. Gut Ding brauch (will) Weile haben…

Nachdem das Werk vollendet wurde freuten sich die Teilnehmer und präsentierten stolz ihr Werk.
Als Kopfbedeckung vor einer Felswand, mit einem eindrucksvollen Hindergrund oder einfach mit Freude darüber.
Ein Marmeladeglas auf einer Biergarnitur weckte die Neugierde – was sollte jetzt noch kommen ?
Maria bat uns das Johanniskraut zu zerkleinern und mit Blüten- und Stilstücke in das Glas zu tun. Jetzt wurde es mit Olivenöl bedeckt und bildet so ein wunderbares und wirkungsvolles Öl oder eine Tinktur ( nach ca. 4 Wochen).
Das Feuer loderte bereits im Innenhof nahe des Teichs und auch hier wurde mit Beigaben von Rosmarin und Zitronenmelisse Kräuter auf offenem Feuer geräuchert.
Feuerstelle bei der Räucherung
…Das Hüpfen über(um) die Feuerstelle mit dem Beifuß -Gürtel sei genannt doch blieb der Mut dazu bei den Teilnehmenden tabu …!
Jetzt war alles geleistet und die Speisen und Getränke wurden angerichtet. Eine Tarte mit Giersch garniert mit einer Kirschtomate, ein Salat mit Brokkoli , Birnen und Kernen, Rosmarin Kartoffeln als Kontrast Nudeln in Tomatensoße.
Nachdem alle das Essen genossen und den Köchen gedankt hatten wurde es wieder still.
Die Erzählungen über die Sonnenwende und den Bräuchen hatte jetzt ihren Platz.
Das Stövchen mit den Kräutern gab die stimmungsvolle „Räuchernote“…
Ein Brauch das Binden der Kräuter und das Tragen des Kräuterkranzes auf dem Kopf kennen wir ja schon…
Jetzt wurde aus einem großen Karton – 12 Stücke geschnitten und in Form der Sonne zugeschnitten.
Das Malen der Sonne in der Mitte konnte jeder nach Belieben tun. Mit einer kleinen Geschichte waren die 4 Kerzlein in den Himmelsrichtungen auf dem Ausschnitt platziert und angezündet worden.
Für jeden sollte diese Zeremonie eine eigene Bedeutung aufzeigen – loslassen, lernen und Spaß haben, wichtig dabei dies für sich selbst zulassen können.
Mit dem gemeinsamen Singen des Lieds des Mittsommer und anschließend dem Genuss des Erdbeerkuchens mit Zitronenmelisse und einem kleinen Lavendelsträusschen als Garnierung endet dieser tolle Tag.
Ich möchte das Engagement der 1. Vorsitzenden herausheben, die auch zu diesem Thema eine Fortbildung in der Sebastian- Kneipp Akademie besucht hat.
Sicherlich konnte ich nur Eindrücke vermitteln und nicht jedes Details beschreiben- für mich war die Fülle der Verwendung der kneippschen Elemente aber bezeichnend.
Lebensordnung, Pflanzen, Ernährung und Bewegung sind paar Excellence vermittelt worden…
Euer KneippReporter
* Teilnehmer ( Mann und Frau)